Um ein Röntgengerät zu erfinden, musste Wilhelm Conrad Röntgen zuvor die Röntgenstrahlen entdecken. Somit schaffte er die technische Voraussetzung für das Durchleuchten von Körperteilen.
Der Unterschied zwischen entdecken und erfinden ist für das Patentrecht grundlegend. Zwischen einer Erfindung und Entdeckung gibt es jedoch sehr oft Verwechslungen.
Für das Patentwesen ist die Unterscheidung allerdings so wichtig, weil das Deutsches Patent- und Markenamt (DPMA) ein Patent nur für eine Erfindung erteilt, die technisch anwendbar ist. Entdeckungen sind nicht patentierbar. Die folgenden Beschreibungen sollen den Unterschied verdeutlichen.
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Entdeckung
Wenn jemand etwas entdeckt, dann vergrößert sich zwar sein Wissen, an der Entdeckung selbst ändert sich durch das Auffinden allerdings nichts. Das heißt bei einer Entdeckung handelt es sich um etwas, was es bereits gibt aber unbekannt ist – es wird also gefunden.
Eine Entdeckung ist die erst Beschreibung eines Naturgesetzes.
Rechtsanwalt Andreas Friedlein
1895 entdeckte Wilhelm Conrad Röntgen die Röntgenstrahlen. Die Röntgenstrahlung gibt es beispielsweise schon immer, da schon immer radioaktive Materialien existieren. Die Strahlen waren für die Menschen jedoch früher unsichtbar. Als Wilhelm Conrad Röntgen die Röntgenstrahlung entdeckte, machte er darum keine Erfindung, sondern eine Entdeckung. Eine Erfindung gab es im Gegensatz dazu vorher noch gar nicht, sie ist also noch nicht dagewesen.
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Zusammenhang zwischen erfinden und entdecken
Trotzdem besteht manchmal ein Zusammenhang zwischen einer Entdeckung und einer Erfindung. Eine Erfindung kann nämlich aus einer Entdeckung hervorgehen.
Obwohl das Entdeckte zur Zeit der Entdeckung bereits vorhanden ist, war es zuvor unbekannt.
Erfindung
Eine Erfindung dreht sich um etwas, was bisher nicht existiert hat. Um bei dem Beispiel der Röntgenstrahlung zu bleiben, so ist die Erfindung ein Gerät oder ein Verfahren, dass Röntgenstrahlen künstlich erzeugt.
Bekanntes neu erfinden
Oft besteht bei einer Erfindung bereits ein Verhältnis zu längst Bekanntem. Ein Erfinder nimmt an etwas Bekanntem Veränderungen vor, mit dem Ziel ein quantitativ oder qualitativ besseres Ziel zu erreichen.
Abstraktes ist von den Erfindungen ausgenommen, denn Erfindungen beziehen sich in der Regel nur auf Materielles.
Patentanwalt Dipl.-Phys. Andree Eckhard
Erfindungen ermöglichen Lösungen
Erfindungen sind schöpferische Leistungen, die anfänglich unbekannte Lösungen und Anwendungen im Bereich der Technik ermöglichen.
Wendet ein Erfinder Naturgesetze in noch nicht dagewesener Konstellation an, um ein Problem zu lösen, so handelt es sich um eine Erfindung.
Die erstmalige Beschreibung oder Anwendung dieser Technik stellt anschließend eine Erfindung dar. Wenn diese Erfindung darüber hinaus gewerblich nutzbar ist, kann sie der Erfinder durch ein Patent oder Gebrauchsmuster schützen.